Alexanderplätzchen

Backen

Alexanderplätzchen

Alles begann mit der Einladung zu einer Wohnungseinweihungsparty. Man kennt das ja, oje, kein Geschenk besorgt, aber kaum noch Zeit – was tun? Sylvie Assig löste ihr Dilemma so: Die Hobbybäckerin schichtete alle Zutaten für eine Ladung leckerer Plätzchen in eine leere Milchflasche. Partymitbringsel fertig – und Geschäftsidee geboren.

»Backflasch« nennt die Friedrichshainerin ihre liebevoll recherchierten Keksrezepte, deren per Hand in die Flasche eingefüllten Zutatenmischungen sich stets auf ein Stück Berliner Geschichte beziehen. Genauer: auf die Geschichte eines Platzes in der Hauptstadt.
So ehrt etwa ihre rot-gelb-grüne Koalition aus Cranberries, Apfel und Kürbiskern die erste Ampel Berlins: Die wurde 1924 am Potsdamer Platz errichtet, sah aus wie ein fünfeckiger Turm, war ein Import aus den USA und bemannt mit dem »Oberkieker«. Dieser Verkehrspolizist steuerte per Hand die Signale – damals lagen die drei Leuchten übrigens noch nebeneinander! – und so den gewaltigen Verkehr der fünf Zufahrtsstraßen. »Nur das Ei und die Butter haben wir nicht in die Flasche bekommen«, scherzt Sylvie Assig. Beides muss noch zugefügt werden, dann reicht der Teig für zwei Bleche »Potsdamer Plätzchen«.

An längst vergangene Zeiten erinnert auch eine andere Backmischung, zugleich eine Art kulinarischer Wiedervereinigung: Revolutionär leckere, sozialistische Kokosflocken aus Kuba treffen auf spanische Devisenorangen beim »Alexanderplätzchen«.

Völker dieser Welt … schaut auf diese Kekse!*

Ab 12,90 Euro, zu bestellen über www.backflasch.de

Bettina Schneuer

* Herkunft des Zitats
Am 9. September 1948 hielt Berlins damaliger Oberbürgermeister Ernst Reuter vor etwa 350.000 Menschen und der Reichstagsruine seine berühmten Rede, in der er um Beistand für die eingekesselte Frontstadt des Kalten Krieges bat: „Ihr Völker der Welt … schaut auf diese Stadt und erkennt, dass ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft, nicht preisgeben könnt!“
Reuter, SPD, hat die drei alliierten West-Besatzungsmächte überredet, mit der größten Luftoperation der Geschichte die über zwei Millionen West-Berliner aus der Luft mit etwa 2,4 Tonnen Kohle und Nahrungsmitteln zu versorgen.
Er starb 1953; der nach ihm benannte Platz ist leider menschenleer und hässlich.

 

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