Auf einen Kaffee mit Ildikó von Kürthy

Auf einen Kaffee mit…

Ildikó von Kürthy

Name: Ildikó von Kürthy
Job: Schriftstellerin
Geboren: 1968
In: Aachen
Lebt in: Hamburg
Dauer des Gesprächs: IvK antwortete via Facebook binnen sechs Stunden
Aktuelles Buch: »Sternschanze«, Wunderlich, 2014
Gesamtauflage: ca. 6 Millionen Exemplare
Twittername: @Ildikokuerthy (letzter Tweet 27. April 2009)
Homepage:
Facebook: Ildiko.von.Kuerthy
Lesezeit für dieses Gespräch: 2 min 45 sec
Fragen: Christian Ankowitsch
Foto: Frank Grimm
Erschienen: 16. Oktober 2014

Ankowitsch: Kaffee oder Kaffee?
von Kürthy: Ich trinke keinen Kaffee – aber ich koche manchmal trotzdem welchen, weil ich ihn so gern rieche.

Was hat es mit dem Akzent auf dem »o« von Ildikó auf sich?
Der Akzent auf einem Vokal bedeutet im Ungarischen, dass man den Buchstaben lang ausspricht.

Was war Journalismus einmal, was er nie mehr sein wird?
Schlimmer als der Mörder im »Tatort« ist heute nur der Journalist. Image war gestern.

Lieblingsplatz in der Buchhandlung Ihrer Mutter?
Meine Mutter war Buchhändlerin – aber hatte keine Buchhandlung. Mein Vorlese-Lieblingsplatz war früher auf ihrem Schoß.

Schon mal versucht, sich die vielen Millionen Besitzer Ihrer Bücher auf einem Platz vorzustellen?
Nein. Ich habe Platzangst und Menschenmassen sind mir nicht geheuer. Ich stelle mir einen einzigen Buchbesitzer glücklich am Strand vor. Das reicht völlig für mein Wohlbefinden.

Der eindrucksvollste Abwerbe-Versuch eines anderen Verlags sah wie aus?
Auf den warte ich noch. Allerdings bin ich eine Freundin von langen und festen Beziehungen – auch zu Verlagen. Insofern bin ich ziemlich nicht zu haben.

Welchen Witz verstehen nur Eltern?
Ich kenne nur Witze, die Eltern nicht verstehen. Die meisten Eltern sind bedauerlicherweise sehr humorlos – besonders, was ihre eigenen Kinder betrifft.

Und welche Angst?
Angst bekommt durch Kinder eine ganz neue Dimension. Meine Angst um meine Kinder ist manchmal so groß, dass ich lieber keine Kinder hätte. Und ich bin oft kurz davor, Autofahrer anzuhalten und zu verhauen, weil sie mit überhöhter Geschwindigkeit an unserer Haustür vorbeibrettern und ich sie als potentielle Mörder meiner Kinder empfinde.

Was haben Eltern für immer verlernt?
In Ruhe unerreichbar sein zu können.

In der 1. Reihe bei Ihren Lesungen sitzt regelmässig – wer?
Meine Lieblingsleserin. Laut. Lustig. Selbstironisch.

Tagebuch?
Schon lange nicht mehr.

Sie haben mit SMSen Ehen gerettet. Was stand drinnen?
»Jetzt nicht!« »Nochmal drüber schlafen!«

Wir haben Mitte Oktober (2014, Anm.) – vor knapp einem Monat haben Sie das letztemal etwas auf Facebook gepostet. Warum nicht gleich aufhören?
Obschon ich Bücher schreibe, habe ich eine große Hemmung und gar keinen Drang, zu posten. Und ich lese voller Verwunderung, was manche anderen für postenswert halten. Ich bin unwillig auf Facebook – mit einem distanzierten Interesse.

Das mit dem Printjournalismus war’s doch.
Nee, glaube ich nicht. Aber dieses Fass mache ich hier jetzt nicht auf.

Irgendwelche Rechnungen offen mit der Literatur-Fraktion?
Keine einzige. Die ist nicht meine Zielgruppe, die soll mich nicht mögen. Alles gut so, wie es ist.

Lieblings-Anekdote aus der Tante Jolesch?
Oh, das sind so viele! Dr. Keller, der zu einer Dame sagt: »Gnädige Frau, für platonische Liebe bin ich impotent.« Molnár über einen Journalisten: »Ein unverlässlicher Mensch. Er lügt so, dass nicht einmal das Gegenteil wahr ist.« Anton Kuh über Stefan George: »Er sieht aus, wie ein alter Mann, der wie eine alte Frau aussieht.« Und Alfred Polgár, der auf die Frage eines von ihm nicht geschätzen Herren, »in welche Richtung gehen Sie, Herr Polgár«, antwortet: »In die entgegengesetzte.« Und nicht zuletzt Friedrich Torberg, der in seinem Geleitwort schreibt: »Dies ist ein Buch der Wehmut. Wehmut kann lächeln. Trauer kann es nicht.«

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